Die Berufsschulstufe bildet die Nahtstelle zwischen Schule und Arbeitswelt und den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Ihr Auftrag ist es, die Schülerinnen und Schüler auch in Sozial-, Arbeits- und Freizeitformen des Erwachsenenlebens einzuführen. Dazu ist u.a. eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt, dem Integrationsfachdienst (IFD), verschiedenen Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und Wohnheimen notwendig. Es ist uns wichtig, mit Firmen und Institutionen zusammenzuarbeiten, um Praktikums- und Arbeitsmöglichkeiten auch außerhalb der WfbM zu ermöglichen, wenn dies pädagogisch sinnvoll ist.
Zwei Berufsschulklassen sind an der Stammschule. Eine Berufsschulstufenklasse wird an mehreren Tagen in einer Wohnung in der Steinstraße unterrichtet.
In der Berufsschulstufe der Regenbogen-Schule Konstanz bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler auf das spätere Leben vor. Die Berufsschulzeit dauert in der Regel 3 Jahre. Die Schulzeit kann mit Einverständnis der Eltern um insgesamt 3 Jahre verlängert werden, wenn pädagogische oder therapeutische Gründe vorliegen. Dies besprechen wir in den jährlich stattfindenden Berufswegekonferenzen.
Im Herbst finden gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern Zielvereinbarungsgespräche statt. Das Potential und die Wünsche der Schülerinnen und Schüler und die konkreten nächsten Förderziele werden auf Basis eines vom KVJS erarbeiteten Kompetenzinventar besprochen.
Im Frühjahr finden jeweils Berufswegekonferenzen für alle Schülerinnen und Schüler statt. Hier nehmen neben den Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und Lehrkräften der Schule auch Vertreter der Agentur für Arbeit, Sozialamt/Landratsamt Konstanz und der Sozialdienst der Caritas Konstanz teil. Je nach Berufsschwunsch können zusätzlich Vertreter der BVE, IFD, Arbeitgeber und weitere Gäste teilnehmen, die den Übergang in die nachschulische Lebenswelt unterstützen können.
Die Teilnehmer leisten in der Berufsschulstufe der Regenbogen-Schule ihre Berufsschulpflicht ab und werden ganz individuell auf die nachschulische Lebenssituation im Bereich Arbeit, Wohnen, Freizeit und Partnerschaft vorbereitet. In der Berufsschulstufe wird vor allem projektorientiert und lebenspraktisch auf das spätere Leben vorbereitet, vorhandene Talente und Stärken werden dabei weiter gefördert.
Um eine anschließende Vermittlung in den Berufsbildungsbereich der Werkstätten für Menschen mit einer Behinderung, dem Förder- und Betreuungsbereich der Werkstätten oder in eine Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) vorzubereiten, werden verschiedene Förderkonzepte umgesetzt, damit ein optimaler Übergang in die nachschulische Lebenssituation gewährleistet ist:
pädagogische Konzepte
- theoretische Grundbildung (Arbeit und Beruf)
- tägliches Schreiben im Kommunikationstagebuch
- Führen eines Lebensordners und in ein Tagebuch schreiben
- Musik/Tanzgruppe und Sportangebote finden klassenübergreifend statt.
- Selbstbehauptungskurse in Kooperation mit profamila
- Teilnahme an der Projektwoche der Regenbogen-Schule
- Weihnachtsmarkt an der Regenbogen-Schule
- Schullandheimbesuche
klassenübergreifende Angebote:
- Kochwerkstatt: Einkaufen und Kochen für 1-2 Klassen
Klassenübergreifendes ganztägiges "Tagespraktika" in gemischten Gruppen, auch außerhalb der Schule:
- Tagespraktikum Textilwerkstatt
- Tagespraktikum Holzwerkstatt
- Tagespraktikum Werkstatt Seewerk2 in Konstanz
- Tagespraktikum Mobilität
Skischullandheim in Kooperation mit der Tannenhagschule Fischbach
Kooperation mit dem Naturschutzbund NABU
Musik, Tanz- und Sportangebote finden klassenübergreifend statt.
Orientierungspraktika
- Werkstatt Seewerk2 in Konstanz
- BVE Singen
- in Betrieben auf dem 1. Arbeitsmarkt
- in Integrationsbetrieben (z.B. Weitergetragen, Seehörnle, Indigo, Café Vergissmeinnicht Insel Mainau ...)
theoretische Grundbildung (Arbeit und Beruf)
- Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen (Personaler und sozialer Aspekt von Arbeit)
- Rechtliche Rahmenbedingungen von Arbeit
- Erfahrungen mit Arbeit und Berufsorientierung (Institutionaler Aspekt von Arbeit)
Der Unterricht findet in Modulen statt und beinhaltet die Fächer aus der Hauptstufe aus dem Bildungsplan "geistige Entwicklung".
Neu hinzukommt das Fach Wirtschaft und Berufsorientierung. Es hilft den Schülerinnen und Schülern, ihre eigenen Fähigkeiten und Einschränkungen, Potenziale, Möglichkeiten und Interessen zu erkennen und bildet damit eine wichtige Grundlage für die spätere Berufswahl. Es besteht der schulische Auftrag, ihnen über
- vielfältige Praktika,
- die Entwicklung individueller Interessen und Fertigkeiten und
- die Kenntnis und Vermittlung gegebener Unterstützungssysteme
möglichst umfangreiche Einblicke in die Arbeitswelt wie auch in tagesstrukturierende Angebote zu vermitteln und Erkenntnisse über sich selbst zu ermöglichen.
Die Praktikumsbörse
Falls Sie geeignete Praktikumsstellen oder Arbeitsstellen kennen, freuen wir uns auf ihre Unterstützung.
Bitte unterstützen Sie uns, bei der vom Elternbeirat initierten Praktikumsbörse:
"Die Gesetzliche Betreuung"
Im Übergang zum Erwachsenenleben muss die Frage der Betreuung und Vorsorgevollmacht geklärt werden. Mit dem 17. Geburtstag müssen sich die Familie Gedanken machen, ob eine gesetzliche Betreuung für die Tochter oder den Sohn eingerichtet werden soll. Bei Jugendlichen mit Förderbedarf geistige Entwicklung ist dies ratsam.
Hier finden Sie weitere Infos und Beratung zum Thema "Gesetzliche Betreuung" und zum Betreuungsverfahren
Die Betreuerbestellung ist ein gerichtliches Verfahren. Auf Antrag des Betroffenen oder auf Anregung Dritter wird das Betreuungsgericht tätig. Über die Einrichtung einer Betreuung entscheidet das Betreuungsgericht.
1. Das Verfahren zur Einrichtung einer Betreuung beginnt bei uns in der Regel auf Antrag der Eltern. Eine Betreuung wird beim Betreuungsgericht, einer Abteilung des Amtsgerichts angeregt.
2. Der Betroffene bekommt eine schriftliche Mitteilung des Betreuungsgerichts über die Eröffnung des Verfahrens.
Hier finden Sie Adressen Betreuungsvereinen und der Amtsgerichte im Landkreis Konstanz:
AWO Betreuungsverein Kompass in Konstanz
Informationen der Lebenshilfe Singen e.V.
ausführliche Informationen des Bundesministerium der Justiz
